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Deutsch-Bulgarisches Lexikon der Zwillingsformeln
Die vorliegende Veröffentlichung stellt eine recht umfangreiche Sammlung von deutschen Zwillingsformeln und deren bulgarischen Entsprechungen zur Verfügung. Diese Sammlung haben wir für einen breiten Benutzerkreis bestimmt, indem wir an Übersetzer, Redakteure, Journalisten, Forschungsgermanisten, Lehrer für DaF mit Bulgarisch bzw. Deutsch als Muttersprache gedacht haben und nicht zuletzt auch an Leser, die Phraseologismen als Hobbylektüre haben. Möge sie allen an dieser phraseologischen Problematik Interessierten von Nutzen sein und ihnen Spaß machen.
Was stellen eigentlich die so sympathisch genannten Zwillingsformeln als sprachliche Erscheinung dar?
Zwillingsformeln sind lexikalische phrasemartige – nicht satzwertige – Verbindungen, die zum Grundwortschatz gehören. Geordnet werden sie zu dem idiomatischen Lexikon einer Sprache. Die deutsche und die bulgarische Sprache besitzen diese lakonischen bildkräftigen Wendungen in Hülle und Fülle. In der vorliegenden Veröffentlichung stellen wir etwa zweitausend Zwillingsformeln des Deutschen vor, die wir aus verschiedenen Quellen (s. Literaturangaben) exzerpiert haben. Eine beträchtliche Zahl dieser Redewendungen stammt aus einer sehr alten Zeit; die meisten davon sind aber bis heute lebendig geblieben. Andere sind spätere Bildungen; es fehlen auch nicht gegenwärtig mo-der-ne Wortpaare, die sich jedoch noch nicht vollkommen eingebürgert haben.
Die synonymen Begriffe Zwillingsformeln, Zwillingspaare, Paarformeln sind erst von U. Schröter (1980) eingeführt worden.
Für die Zwillingspaare ist Folgendes charakteristisch:
Die Bedeutung dieser merkwürdigen Sprachbildungen ist „entweder eine an die Kombination beider Komponenten gebundene Metapher (durch dick und dünn „alle Schwierigkeiten überwindend, ohne Rücksicht“) oder Nuancierung, Verstärkung oder sonstige Expressivierung der Bedeutung einer der Komponenten (hoffen und harren, blank und bloß, Hab und Gut).“ [Fleischer 1982, 112].
Gegenwärtig mehren sich die Untersuchungen zu den Paarformeln beinahe lawinenartig (s. Literaturangaben). Manche der zeitgenössischen Forscher, die deutsche Zwillingspaare aufgrund eines beträchtlich umfangreichen Korpus von Belegen untersuchen (Müller – 2000, Hofmeister – etwa 1500), schlagen auch Klassifikationen vor, vorwiegend nach formellen Kriterien. So teilt z. B. Tischner die Zwillingsformeln ein 1. nach der Art des Reimes, 2. nach der Art der Verknüpfung, 3. in tautologische Verbindungen (Hand in Hand, nach und nach), 4. nach der Möglichkeit, auch satzwertige Strukturen zu bilden (hin ist hin, verloren ist verloren).
Als Ergebnis unserer Untersuchungen und Überlegungen lassen sich noch einige interessante Sondergruppen von Paarformeln aussondern. Zwei von diesen Untergruppen stehen u. E. der Form nach zwar den Zwillingsformeln nahe, sind aber – was den Inhalt betrifft – noch keine richtigen Idiome. Hierbei handelt es sich um a) lautmalende Ausdrücke, wie etwa manche aus Müllers „Grauzone“ (gluck – gluck, ratz – fratz, hurre – hurre); b) zeitweilige Verknüpfungen, die entweder Analogiebildungen darstellen (auf Gedeih und Ungedeih in Anlehnung an auf Gedeih und Verderb) oder aber eine zum Teil sehr leichte bzw. gar keine idiomatisch übertragene Nuance enthalten (Gauner und Diebe, Geburt und Grab). Vielleicht würden sie sich eines Tages auch zu eigentlichen Idiomen entwickeln. So eine prognostische Perspektive wäre, wie die Sprachentwicklungsgeschichte zeigt, eine sehr wage, sehr langfristige und daher unüberschaubare. Unserer Einschätzung nach haben wir eine Auswahl solcher Ausdrücke in die Lexikonliste mit aufgenommen.
Bei der Aufstellung der Sammlung kommen als Zwillingspaarbildungen Vertreter aller Wortarten vor. Als Verknüpfungselemente dienen dabei sowohl Konjunktionen (und, aber, oder u. a.) als auch Präpositionen (an, auf, in, mit u. a.) und Vergleichspartikeln (als, wie), z. B. Himmel und Hölle, Wert oder Unwert, Hals über Kopf; klipp und klar, dann und wann, früher oder später, schwarz auf weiß; heuern und feuern, geschniegelt und gebügelt; dies und jenes; Jacke wie Hose; besser erstunken als erfroren).
Ein Teil der substantivischen Zwillinge ist als Präpositionalgruppe phraseologisiert und obligatorisch nur mit der jeweiligen Präposition verwendbar; ähnlich auch die zweite Nominalgruppe Adjektiv/Adverb, z. B. hinter Schloss und Riegel, mit Sack und Pack, in Bausch und Bogen; auf immer und ewig, aus nah und fern, seit eh und je.
Manche Zwillingspaare sind fest mit einem bestimmten Verb verbunden und so als Ganzes gebräuchlich, z. B. Himmel und Hölle in Bewegung setzen, Mund und Nase aufsperren, etw. hoch und heilig versprechen, sich kurz und bucklig lachen, mehr Glück als Verstand haben.
Кана Димитрова
Кана Димитрова
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